Dünndarm-Fehlbesiedlung / Small intestinal overgrowth (SIBO, SIFO, IMO, ISO)

    Der Dünndarm ist für die Nährstoffaufnahme zuständig. Durch die Schleimhaut werden die kleinsten Bestandteile unserer Nahrung innert kürzester Zeit aus dem Darminneren ins Blut und in die Lymphe transportiert. Danach, etwa vier Stunden nach einer Mahlzeit, kommt der Dünndarm in die Nüchtern- beziehungsweise in die Aufräumphase: Er mistet alle unverdauten Reste, Schadstoffe, unerwünschte Erreger und Bakterien aus und befördert sie in den Dickdarm.

    Wenn der Dünndarm seine Arbeit verlangsamt, sich durch Operationen verändert oder durch verschiedene Einflüsse verschlechtert, gerät der ganze Magen-Darm-Trakt aus der Balance. Es entstehen viele Beschwerden und mit der Zeit auch Erkrankungen. Umgekehrt können bestehende oder neue Erkrankungen nicht heilen, solange der Dünndarm fehlbesiedelt ist.

    Die wuchernden Bakterien/Pilze verbrauchen verschiedene Zuckerarten und Vitamine. Müdigkeit, steter Hunger, ausgeprägte Heisshungerattacken, Gewichtsverlust oder Gedeihstörungen folgen.

    Durch die Mängel und die Aktivität der Bakterien oder Pilze wird die Dünndarmschleimhaut irritiert oder beschädigt. So können Nährstoffe nicht vollständig zerlegt und aufgenommen werden. Stattdessen dienen sie den Bakterien/Pilzen als zusätzliche Nahrungsquelle, wodurch sich diese weiter vermehren können. Ausserdem gelangen Schadstoffe, aus Mastzellen vermehrt ausgeschüttetes oder nicht abgebautes Histamin sowie fremde Erreger in den Blutkreislauf. Es entstehen psychische und Stoffwechselstörungen, Hautprobleme oder Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen.

    Mehr Bakterien im Dünndarm bedeutet in der Regel auch mehr Gas im Darm.Blähungen, Bauchkrämpfe, Darmgeräusche, aber auch Durchfall, Wechselstühle oder Verstopfung können die Folge sein.